Das Wochenbett als Zeit für Energie-Aufbau und Erholung

Das Wochenbett als Zeit für Energie-Aufbau und Erholung

Das Wochenbett als Zeit für Energie-Aufbau und Erholung

Nach der Geburt beginnt das Wochenbett, für das sich Frau ausreichend Zeit nehmen sollte. Es steht unter dem Motto: Blut und Energie aufbauen (chinesisch Xue und Qi). Diese kurze Zeit legt den Grundstein für Gesundheit und Stressresistenz in den folgenden Jahren und gleicht die Energieverluste und Strapazen von Schwangerschaft und Geburt aus!

40 Tage Wochenbett oder der „goldene Monat“

Die meisten Frauen planen ihre Schwangerschaft und die folgende Geburt sehr genau und machen sich viele Gedanken dazu. Meist schauen sie voller Vorfreude auf die Geburt. Danach steht das Baby im Mittelpunkt aller Gedanken und Fürsorge. Über Windeln-Wechseln, Stillen und schlaflosen Nächten vergessen sich die frischgebackenen Mütter schnell und leider bleibt das oft für viele Jahre so.
Traditionell dauert das Wochenbett 40 Tage und ist die Zeit, in der Mutter und Kind ganz entspannt zueinander finden dürfen. Es ist auch die Zeit, in der sich die Frau von der energieraubenden Zeit von Schwangerschaft und Geburt erholen darf. Daher ist Schonung angesagt. Es gilt: Tue nur, was leicht ist und nicht mehr als nötig.
Diese Zeit kann bis auf 3 Monate erweitert werden – für mehr Energie-Aufbau und wenn Geburt oder Schwangerschaft sehr anstrengend waren.

Ein paar Tipps für das Wochenbett:

  • Trinke die Wochenbettsuppe täglich (hier geht´s zum Rezept).
  • Hebe nicht schwerer, als dein Kind wiegt.
  • Lasse dich verwöhnen und nimm jede Hilfe an, die du bekommen kannst.
  • Lege dich hin, so oft du magst und suche Erholung und Ruhe.
  • Anstrengende Wanderungen und Sport können noch warten. Leichte Spaziergänge, sehr leichtes Qigong und Selbstmassagen gegen Verspannungen sind aber möglich.
  • Lasse dich bekochen (wenn möglich).
  • Überlasse Putzen, Einkaufen und andere Arbeiten deinem Mann, deiner Mutter oder anderen fürsorglichen Menschen, die gerne für dich da sind.
  • Iss leichte und bekömmliche Speisen, wie Suppen und Eintöpfe, viel Gemüse, frische Kräuter…
  • Die Mahlzeiten sollten überwiegend gekocht sein. Auch Obst kannst du leicht dünsten, falls es dir (noch) nicht bekommt.
  • Verzichte auf scharfe, gebratene, fette, zu süße und schwer bekömmliche Speisen.
  • Beginne noch keine Diäten, Kuren oder Entgiftungen – dafür ist später noch Zeit genug.
  • Achte darauf, dich nicht zu unterkühlen. Ganz besonders der Unterleib sollte angenehm warm bleiben.

Wenn die Kraft nicht von alleine zurückkommt

Beschwerden im Wochenbett zeigen kommende Energie-Schwächen schon an: starker Haarverlust, zu lang dauernde Blutungen, mangelnde Rückbildung, depressive Verstimmungen, Erschöpfung, zu wenig Milch beim Stillen, Gelenk- und Rückenschmerzen… sie können erste Anzeichen für spätere Krankheiten sein.

„So fit und gesund, wie vor meiner Schwangerschaft, bin ich leider nie wieder geworden“, höre ich oft von meinen Patientinnen. Was tun, wenn sich die frühere Energie einfach nicht mehr einstellen will?
Schwangerschaft und Geburt (und auch ein Wochenbett mit Überlastungen) sind manchmal der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen bringt: vorherige Schwächen und Blockaden werden plötzlich sichtbar. Dazu rauben auch schlaflose Nächte, Stillen, Doppelbelastungen in Familie und Beruf, usw. die Kräfte.

Die erwünschte Erholung lässt sich dabei oft Zeit und Erschöpfung und diverse Zipperlein werden zum lästigen Standart. Da es an Zeit fehlt, sich um sich selbst zu kümmern, setzen sich die Beschwerden fest und werden langsam aber sicher mehr.

Je früher frau die Notbremse zieht, desto leichter und schneller erholt sie sich wieder. Das ist ein Grund, dass in der Chinesischen Medizin gleich ab Geburt die ersten Kräutertees zur Stärkung empfohlen werden. Ganz nach dem Motto: Stärken ist immer gut! Blut (chinesisch „Xue“) und Energie (chinesisch „Qi) müssen aufgefüllt werden.

In der Mitte und in der Kraft

In den vielen kleinen und großen Dingen des Alltags geht oft der wohlwollende, liebevolle Blick auf sich selbst verloren: eine Mutter im Hamsterrad hat meist keine Zeit für sich selbst oder teilt sich ihr Bisschen Freizeit nach einem strikten Plan ein (für die Figur, um fit zu bleiben, Entspannung in kleinen Zeitfenstern, kleine Beschwerden werden dabei hinten angestellt…).

Energiemangel und kleine Beschwerden lassen sich jedoch am Anfang sehr viel leichter auflösen, als die folgenden Krankheiten nach jahrelangem Durchhalten! Daher empfehle ich, gleich nach der Geburt damit anzufangen, für sich selbst zu sorgen und sich liebevoll zu pflegen.
Ernährung und Heilkräuter sind dabei die wichtigsten Standbeine. Akupunktur kommt dann zum Einsatz, wenn Verspannungen und Schmerzen aufgelöst werden müssen.
Eine neue Rolle, neue Aufgaben und Herausforderungen bringen frischgebackene Mütter oft zum Zweifeln an sich selbst und machen unsicher. Meiner Erfahrung nach gibt es dafür oft eine „Seelenpflanze“, die dabei unterstützt, dass frau entspannt und selbstsicher den Weg in den neuen Lebensabschnitt gehen kann. Die intensive Zeit des Wochenbetts bleibt allen Frauen ein Leben lang im Gedächtnis. Der Zauber des Anfangs liegt in ihr. Die ersten Wochen entspannt und mit viel Freude erleben zu dürfen, ist das größte Geschenk das wir Frauen uns selbst machen können.
Sich Zeit geben, in die neue Rolle als Mutter zu wachsen und trotzdem zu spüren und zu achten, was man als Frau und Mensch braucht, gehört dazu. Das lässt eine stabile Basis entstehen.