Untenrum trocken? – Scheiden-Trockenheit in der Naturheilpraxis behandeln

Scheiden Trockenheit in der Naturheilpraxis behandeln

Untenrum trocken? – Scheiden-Trockenheit in der Naturheilpraxis behandeln

Brennen, Jucken und gar kein gutes Gefühl sind oft der Anfang. Wiederkehrende Entzündungen und Schmerzen kommen mit der Zeit dazu. Viele Frauen finden sich damit ab und reden einfach nicht über das Scham-behaftete Thema. Von der Gynäkologin gibt es Hormone… und was kann frau sonst noch tun? In diesem Artikel findest Du einige meiner Erfahrungen aus der Naturheilpraxis…

Wie kommt es zu vaginaler Trockenheit?

Wenn die Hormone durcheinandergeraten sind (durch die Antibaby-Pille, nach der Geburt, bei Stress und zu hoher Belastung) oder einfach langsam nachlassen, wie in den Wechseljahren, kommt es oft zu den ersten unangenehmen Empfindungen im Schritt. Das Hormon Östrogen – unser Yin-Hormon, dass befeuchtet, kühlt und aufbaut – schwindet. Die Schleimhäute bilden sich ohne Östrogen langsam zurück, werden dünner und verlieren ihre Feuchtigkeit. Oft betrifft das nicht nur die Scheide, sondern macht sich auch in Mund, Nase und an den Augen bemerkbar.

Die Folge ist eine zunehmende Empfindlichkeit, die sich mit unangenehmen Empfindungen, aber auch einer zunehmenden Anfälligkeit für Entzündungen zeigt. Der Sex kann weh tun und sogar schier unmöglich werden…

Hormonersatz-Therapie

… ist eine Möglichkeit, bringt aber diverse Risiken mit sich und wird von vielen Frauen nicht gut vertragen.

Natürliche Hormone oder die eigene Hormonproduktion fördernde Stoffe sind gefragt. Viele Heilpflanzen kommen dafür in Frage. Genau die Passende zu finden ist die Kunst!

Da das Hormonsystem sich in den Wechseljahren in einer langandauernden Phase der Veränderung befindet – findet Frau selten eine Pflanze, die für lange Zeit wirkt. Spüren Frauen bewusst und sensibel in sich hinein, stellen sie oft fest, dass sie sich in einem Prozess befinden, bei dem auch die Wahl der Heilmittel und Kräuter mitschwingen muss.

Heilpflanzen für saftige Schleimhäute

Klassische Kräuter für den Östrogen-Haushalt sind der Rotklee, die Traubensilberkerze oder auch Soja. Sie alle fördern aus Sicher der chinesischen Medizin das Yin und unterstützen die Befeuchtung. Aber auch die Rose und der Frauenmantel, Isländisch Moos und viele weitere Pflanzen können unterstützend eingesetzt werden.

Aus dem großen Schatz der chinesischen Kräuterheilkunden gibt es viele wertvolle Rezepturen, die sich bewährt haben. Sie berücksichtigen auch die kleinen und großen Beschwerden über die Schleimhäute hinaus. Ob Blut-Nähren, Yin-Stärken, oder Blockaden-Auflösen sinnvoll sind oder welche der Energiesysteme (oft Milz, Lunge, Leber…) unterstützt werden sollten, entscheidet das Ergebnis der Zungen- und Puls-Diagnose.

Yin, Blut und Säfte – ein Exkurs in die TCM

Während dem Yang die Wärme, Trockenheit und Aktivität zugeordnet sind, ist das Yin Kühl, feucht und entspannt Aufnehmend. Je mehr frau sich verausgabt und einen sehr männlichen, yangigen Leistungsanspruch mit viel Tun und Wirken lebt, desto eher können die regenerierenden Yin-Kräfte vom allzu hitzigen Lebensstil aufgebraucht werden.

Das Blut, das als eine Yin-Kraft und verdichtete Energie gilt in der TCM, leidet unter emotional bedrückenden Zuständen, Schlafmangel und Problemen bei der monatlichen Blutung. Auch in der Schwangerschaft wird es aufgebraucht. Deshalb wird es traditionell nach der Geburt jedes Kindes bei der Mutter sorgfältig durch spezielle Suppe und Heiltee aufgebaut.

Die Körpersäfte, zu denen auch die Feuchtigkeit der Schleimhäute zählt, leiden ebenfalls darunter, wenn Yin und Blut sie zu wenig ernähren können, wenn diese selbst im Mangel sind. Aber auch unter Hitzewallungen und Schwitzen, was viele Frauen in den Wechseljahren quälen kann.

Als Therapeutin der Chinesischen Medizin achte ich daher besonders darauf, Yin, Blut und Säfte immer entsprechend aufzubauen!

Warum mehr Trinken oft nicht mehr bringt

Viele meiner Patientinnen trinken Unmengen an Wasser in der Hoffnung, dass genügend davon in den trockenen Schleimhäuten ankommt. Es ist natürlich wichtig ausreichend zu trinken, sonst trocknen Schleimhäute aus. Jedoch fehlt es bei der trockenen Scheid in den Reiferen Jahren der Frau nicht unbedingt an Feuchtigkeit, sondern an der Fähigkeit des Körpers, sie in saftigen Schleimhäuten zu speichern!

Ziel einer Therapie sollte es also sein, die Schleimhäute (und damit alle Gewebe) wieder soweit zu „restaurieren“, dass sie die Feuchtigkeit einlagern und dort bewahren können!

Dazu können bestimmte Nahrungsmittel beitragen, z.B. glibberiger Leinsamenschleim, bestimmte Algen, Gelatine …. Ganz allgemein auch lieber Suppen und Eintopfe, frische Gemüse und viele rote Früchte unterstützen.

Gegrillte, gebratene, scharfe und stark gewürzte „trockene“ und „heiße“ Lebensmittel dagegen fördern die Wüsten-Stimmung im Körperinneren und sollten gemieden werden.

Was du selbst mit Frauen-Qigong tun kannst

Alle Übungen des Qigong können sich regulierend und harmonisierend auswirken. Obwohl es im Grunde nur wenig Qigong für einen Zweck oder gegen eine Krankheit gibt, hat sich in den letzten Jahrhunderten aus der Erfahrung weiblicher Qigong-Meister eine Sammlung an Übungen bewährt, um die weiblichen Lebensphasen ganz besonders zu begleiten.

Die Übungen des Frauen-Qigong sind meist sehr sanft, schwingend und weiblich-sinnlich. Sie aktivieren die Becken und Brust-Kraft und wirken so ausgleichend und anregen auf unseren Hormonhaushalt.

Frauen-Qigong ist eine ideale Begleitung durch alle Schritte durch das Frauen-Leben. Es gibt Frauen eine Möglichkeit an die Hand, selbst etwas für sich zu tun, sich entspannt und sinnlich erleben zu können, sich besser zu spüren und achtsamer mit sich umzugehen.

Was nicht benutzt wird, verkümmert!

„Fließendes Wasser fault nicht, eine Türangel die bewegt wird, rostet nicht…“ sagt ein altes Sprichwort aus China.

In der westlichen Welt erleben sich viele Frauen ab den Wechseljahren im ständigen Kampf gegen das Altern. Meist wird dagegen mit dem Polieren des Äußeren angegangen. Eine erfüllte und rege Sexualität haben viele Frauen dagegen nicht mehr.

In Asien bezeichnet man die Wechseljahre als eine Art zweiten Frühling der Frau. Losgelöst von Zyklus und Gedanken ums Kinder-Bekommen, kann sie ihre sexuellen Wünsche frei ausleben, die „Tigerin“ kann erwachen. Dazu gehört ein liebevoller Blick auf den sich verändernden Körper, anstatt kritischer Verjüngungs-Arbeit. Sinnlichkeit und Lust entstehen da, wo wir uns ungehemmt und wohl fühlen. Ein reges Sexleben mit viel Freude und Genuss unterstützen, verjüngen Geist, Körper und natürlich auch die Scheide!

Yinige Grüße
Gabi