Gua Sha – was man als Patient*in darüber wissen sollte

GuaSha-Tools

Gua Sha – was man als Patient*in darüber wissen sollte

Die chinesische Reibe-Massage Gua Sha

Wann kann Gua Sha eingesetzt werden?

Gua Sha ist eine sehr vielseitige Behandlungsmethode! Neben Schmerzen sind alle Verspannungen ein sehr dankbares Anwendungsgebiet. Es ist ideal, wenn du dir den Nacken „verrenkt“ hast, durch Zugluft Schmerzen in der Wirbelsäule hast oder die Schulter sich nicht anheben lässt. Auch nach OP´s am Bewegungsapparat (mit entsprechendem zeitlichen Abstand) kann es die Beweglichkeit erhöhen und die Schmerzfreiheit recht schnell verbessern und ist damit eine ideale Ergänzung zur Physiotherapie.
Oft nutze ich die Wirkung des Gua Sha auch bei geschwollenen Gelenken und nach Verletzungen.
Aber auch eine beginnende Erkältung, hartnäckiger Husten und Nebenhöhlenentzündungen werden mit Gua Sha schneller aufgelöst.
Der Effekt ist immer gleich nach der Behandlung spürbar!

Wie kann ich mir die Gua Sha-Behandlung vorstellen?

Zuerst prüfe ich den zu behandelnden Bereich: ich taste sanft die Region ab, taste dann etwas tiefer nach den verspannten Stellen und massiere die Muskeln schon einmal etwas warm.
Ein Massageöl macht die Haut geschmeidig. Meist verwende ich eigene Mischungen mit ätherischen Ölen wie Lavendel oder Bergamotte oder wärmenden Ölen wie Zimt, Nelke oder Ingwer.
Mit dem Gua Sha-Tool – das kann ein chinesischer Porzellanlöffel, ein Massagegerät aus Halbedelsteinen oder aus Büffelhorn sein – streiche ich die betroffenen Areale in langen streichenden Bewegungen aus. Meist ist diese Behandlung wenig schmerzhaft. Es stellt sich eher ein angenehmer Schmerz ein, wie wenn jemand auf eine Verspannung drückt und wir merken, dass dieser Druck Erleichterung bringt. Da die Empfindlichkeit sehr unterschiedlich ist, gehe ich auf jeden Fall auf meine Patient*innen ein.
Da Gua Sha sehr schnell wirkt, bekomme ich meist gleich eine Rückmeldung. Nacken oder Schulter lassen sich auf einmal weiter und leichter bewegen, Schmerzen sind meist weg oder deutlich reduziert.

Wenn man Verspannungen sehen kann…

Nach der Behandlung zeige ich meinen Patient*innen meist, was sich getan hat: die vorher verspannten Stellen zeigen starke rote Verfärbungen auf (ähnlich denen, die auch nach dem Schröpfen entstehen). Das sieht erst einmal gefährlich aus, tut meist aber nicht weh.
Die roten Verfärbungen zeigen die gelösten Spannungen an. Wo keine Spannung und keine Schmerzen zu finden waren, bleibt die Haut ganz normal.

Was muss ich nach der Behandlung beachten?

  • Es ist ganz normal und spricht für eine erfolgreiche Behandlung, wenn die Haut dunkelrote Flecken aufweist. Die dunklen Verfärbungen zeigen dir: die Behandlung hat eine Menge gelöst – sowohl Schlacken im Gewebe, als auch Verspannungen!
  • Halte den Bereich warm! Das bedeutet: lasse keine Zugluft daran. Bedecke die Gua Sha-Bereiche mit Kleidung oder einem Schal. Eine Wärmflasche aufzulegen, könnte den Bereich überhitzen, also lieber weglassen.
  • Kein kaltes Wasser! Verzichte mindestens 24 Stunden nach Gua Sha auf Schwimmbad-Besuche, Sauna (mit Abkühlung) oder Wechselduschen. Nach dem Duschen immer gleich bedecken und trockenreiben.
  • Trinke viel warmes, stilles Wasser!
  • Auch Kräuter-Tees sind sehr gut geeignet. Sie unterstützen die Entgiftung des Gewebes.
  • Die starken Rötungen sind schon nach einem Tag am Abklingen. Beschleunigen kannst du die Regeneration der Haut mit Arnika-Salbe – wenn nötig.
  • Manchmal reagiert empfindliche Haut auf das Reiben mit Reizungen. Idealerweise betupfst du diese Stellen mit Johanniskraut- oder Ringelblumen-Öl. Danach bitte die betroffenen Hautstellen nicht der Sonne aussetzen.
  • Stuhl und Urin können sich vom Geruch und der Farbe verändern – auch das spricht für eine intensive Entgiftung.
  • Belaste die gelösten Bereiche nicht unnötig! Leichte Bewegung, sanfte langanhaltende Dehn-Übungen und Spaziergänge in den nächsten zwei Tagen sind ideal. Vermeide auch starkes Schwitzen.

Wann kann die nächste Gua Sha-Behandlung stattfinden?

Sobald die Verfärbungen komplett abgeheilt sind, kann das Gua Sha wiederholt werden. Bei Beschwerden, die schon seit Jahren bestanden, gelingt das Lösen sozusagen in Schichten und mit mehreren Behandlungen werden so immer mehr Stellen aufgelöst.

Gibt es auch Fälle, in denen Gua Sha nicht sinnvoll ist?

Ja! Bei starker Schmerzempfindlichkeit, bestimmten Arten von Energie-Mangel kann es zu Verschlechterungen führen. Dann sollten die Schmerzen erst einmal sanfter mit Akupunktur, Ohr-Akupunktur usw. gelöst werden.
Auch bei Schwangeren, Patient/Innen, die Blutverdünner einnehmen, bei Hautekzemen, starker Akne usw. kann Gua Sha ungünstig sein.

Kann ich Gua Sha auch selbst anwenden?

Gua Sha kann als sanfte Ganzkörper-Massage sehr entspannend sein. Auch für das Gesicht ist es sehr angenehm und kann Faltenbildung verringern. In beiden Fällen wird es aber so ausgeführt, dass keine rote Flecken zurückbleiben, sondern nur eine sanfte Rötung als Zeichen einer besseren Durchblutung.
In meinem Seminar-Kalender findest du immer wieder ein Seminar zur Selbst-Anwendung von Gua Sha.

Gua Sha ist eine tolle Methode mit schneller Wirkung! Ich hoffe, du hast einen guten Einblick in Anwendung bekommen und weißt nun genau, worauf du nach deiner Behandlung achten kannst.
Bei Fragen oder für einen Termin-Wunsch kannst du mich über die Kontakt-Seite anschreiben.