Ingwer-Tee: Wirkung und Basis-Rezepte

Gesunde Selbstgemachte Ingwer-Tee Rezepte

Ingwer-Tee: Wirkung und Basis-Rezepte

Ingwer-Tee ist nahezu ein Allheilmittel – so liest man es in vielen Zeitschriften. Doch ist das wirklich so? Damit du weißt, wann er dir helfen kann, was zu beachten ist und wann du ihn besser nicht trinken solltest, habe ich einige Tipps für dich zusammengetragen.

Ingwer – hilft doch gegen Alles – oder?

In meiner Praxis werde ich oft gefragt, wie man einen Ingwer-Tee zubereiten sollte und was es dabei zu beachten gibt. Das er gesund ist, da besteht ja kein Zweifel, denn überall kann man das lesen. Soll er doch das Abnehmen und Entgiften erleichtern und gegen viele kleine und größere Gesundheitsprobleme helfen.

Als Fachfrau kann ich dir helfen, ein wenig Licht ins Dunkel zu bringen und will dir genauer erklären, wann Ingwer richtig für dich ist und wann nicht.

In der Chinesischen Medizin wird Ingwer als warm eingestuft – das bedeutet, dass er im Körper wärmend wirkt. Er ist also ein hervorragendes Mittel für alle Frostbeulen.

Wie es wärmende Mittel oft an sich haben, trocknet er Feuchtigkeit. Das ist super, wenn die Nase läuft oder beim verschleimten Husten. Perfekt, wenn du immer frierst und dauernd erkältet bist (hier wären zusätzliche Kräuter sinnvoll).
Falls du aber einen trockenen Husten hast, sowieso leicht schwitzen musst und dir immer warm ist, ist Ingwer nicht die beste Wahl.
Auch bei Hitzewallungen, trockene Schleimhäute und Verlangen nach kühlen Getränken kann der Ingwer die Symptome eher verstärken.

Die Wirkung des Ingwers auf Fach-Chinesisch

In der chinesischen Medizin ordnet man dem Ingwer (Sheng Jiang) unter anderem folgende Wirkungen zu:

  • Er verbessert die Abwehrkräfte und befreit die Lunge.
    Ingwer öffnet die Poren und regt das Schwitzen an, was besonders bei einer beginnenden Erkältung sehr angenehm ist. Bei beginnenden Infekten oder Husten mit Frösteln ist er wunderbar.
  • Er wärmt Milz und Magen (gemeint sind hier die chinesischen Organsysteme) und fördert so die Verdauung und eine starke Mitte. Verdauungsstörungen, Übelkeit, Neigung zu Blähungen und Völlegefühl und bestimmten Magenprobleme können mit Ingwer positiv beeinflusst werden. Grundsätzlich empfehle ich ihn gerne bei einer Schwäche des chinesischen Organsystems Milz (Pi), das sich unter anderem in Nahrungsmittel-Unverträglichkeit, ständigem Frieren, Erschöpfung, Antriebslosigkeit, Verdauungsstörungen, Bindegewebsschwäche usw. zeigen kann.
    Auch nach einem üppigen Essen ist er eine gute Verdauungshilfe

Mein liebstes Basis-Rezept für Ingwer-Tee

Machen wir uns nun an die Zubereitung. Zuerst einmal schreibe ich dir mein persönliches Lieblingsrezept auf:

Sie brauchen:

  • Wasser
  • Ingwer, in dünnen Scheiben
  • Unbehandelte Zitrone, in Scheiben
  • Eine klitzekleine Prise Salz
  • Honig nach Geschmack

Einige dünn geschnittene Scheiben Ingwer und eine Prise Salz in eine große Tasse geben und mit aufgekochtem, heißem Wasser übergießen. Nach Geschmack einen kleinen bis größeres Teelöffel Honig dazu und einige Scheiben einer unbehandelten Zitrone.

Die Wirkung der einzelnen Zutaten

Der Ingwer kann in dünne Scheiben geschnitten werden, oder – wenn man besonders viel Ingwer-Geschmack und –Wirkung möchte – fein geraspelt werden. Je mehr Ingwer, desto mehr Wärme führen wir dem Körper zu.

Die Zitrone schafft dazu einen kühlenden Ausgleich. Sie schützt in unserem Rezept nicht nur vor Überhitzung, sondern auch vor der stark trocknenden Wirkung des Ingwers. Je weniger Wärme der Tee geben soll, im Sommer oder bei Tendenzen zur Trockenheit (der Haut, der Schleimhäute…), desto mehr Zitrone und weniger Ingwer sollte in die Tasse kommen.

Eine kleine Menge Salz unterstützt das Yin und harmonisiert so den stark Yang-lastigen Ingwer. Es unterstützt das Nieren-Qi.

Nicht zuletzt der Honig, der die Lunge stärkt und mit seiner sanften Süße gleichzeitig die Energie der Milz fördert. Den Ingwer bitte immer mit etwas Honig oder Zucker abrunden, damit er nicht zu scharf wird. Die Schärfe des Ingwers zerstreut leicht die Energie, was man sich bei einer beginnenden Erkältung/Grippe gerne zunutze macht, bei allen Menschen mit einer Yang-Schwäche, aber zu Verlusten von Wärme und Energie führen würde.

Lass dir den Tee schmecken und bleib gesund!


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